Dienstag, 16. April 2013

Die Mechanik des Herzens von Mathias Malzieu

Original-Cover
Autor: Mathias Malzieu
Originaltitel: La Mécanique du Coeur
Verlag: carl's books
 Format: Broschiert
 Seitenzahl: 188
Genre: Novelle, Fantasy
Preis: 12,99€
 ISBN: 978-3-570-58508-5
Erschienen: Juni 2012


 
Haupt-Figuren: Jack, Dr. Madeleine, Miss Acacia, Georges Méliès
Zeit/Ort: 
Beginn: 16. April 1874/Edinburgh - später Andalusien (Spanien) ------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
















   

"Jack ist ein besonderer Junge. Seit seiner Geburt hat er ein mechanisches Herz in Form einer Kuckucksuhr, die jeden Tag neu aufgezogen werden muss. Nur eines muss er dabei bedenken: Er darf sich niemals verlieben, denn das würde sein zartes Uhrwerk nicht aushalten. Als Jack eines Tages die bezaubernde Tänzerin Miss Acacia kennenlernt, spielt sein Herz sofort verrückt. Doch er lässt sich nicht entmutigen und kämpft um seine Liebe …"

 
Am 16. April 1874, also genau vor 139 Jahren, war in Edinburgh eines der kältesten Tage, die es bisher gab. Selbst die Vögel fielen, zu Tode erstarrt, vom Himmel.
Auf einem Hügel jedoch, geschah etwas völlig sonderbares! Der kleine Jack wurde geboren und nur durch die Hilfe der Dr. Madeleine war es möglich, den Jungen am Leben zu erhalten. Sie setzte ihm eine kleine mechanische Kuckucksuhr ein, welche von nun an sein echtes Herz ersetzen sollte. Weil aber seine Mutter noch in jener Nacht verschwand und auch andere kinderlose Paare den kleinen Jack nicht adoptieren wollten, wuchs er wohlbehütet und relativ abgeschottet bei Dr. Madeleine auf.
Zu seinem 10. Geburtstag durfte er erstmals den Marktplatz besuchen und dort geschah es schließlich. Jack sah eine wunderschöne Flamencotänzerin mit lieblicher Stimme. Sofort verliebte er sich in die kleine Dame und seine Kuckuckuhr spielte verrückt. Mehrmals warnte ihn Dr. Madeleine, dass er sich nicht verlieben dürfe und nur mit Mühe und Not gelang es ihr, den verliebten Jack zu beruhigen und seine mechanische Uhr zu reparieren. Trotz aller Warnung, versuchte er dennoch seine hübsche Tänzerin wiederzufinden. Selbst zur Schule ging er eines Tages - ohne Erfolg!
Im Alter von 14 Jahren ändert sich Jacks Leben plötzlich. Auf dem Schulhof geschieht etwas, womit niemand gerrechnet hätte. Eine großartige Reise mit Georges Méliès beginnt und die Suche nach seiner großen Liebe geht weiter.


 
Die Geschichte vom kleinen Jack mit der Kuckucksuhr, ist wirklich ein sehr gelungenes Werk mit so manch versteckter Botschaft. Auch zwischen den Zeilen lässt sich eine Menge herauslesen. Hier geht es um sehr viel Gefühl, um die Liebe, um eigene Grenzen die überschritten werden, um Hoffnungen, um Ängste und um so viel mehr.
Mathias Malzieu hat einen sehr angenehmen Schreibstil. Sehr wortstark aber auch poetisch. Geschrieben wurde das ganze aus der Ich-Persepektive und so erfahren wir natürlich aus erster Hand, wie unser Protagonist funktioniert und wie er tickt.
Außerdem hat Malzieu zwischenzeitig recht interessante Ideen. So lernen wir zum Beispiel, etwas über die Bedeutung vom Tränenschnaps.
Die Figuren sind teilweise etwas skurril und sehr eigenwillig aber wiederum auch sehr süß und harmonisch ausgearbeitet. Jack's Charakter gefällt mir insgesamt recht gut. Seine naive und niedliche Art brachten mich an einigen Stellen wirklich zum schmunzeln. Seinen Hamster nennt er beispielsweise Cunnilingus - ohne sich überhaupt dessen Bedeutung sicher zu sein. Er glaubt fest daran, dass es sich dabei um einen römischen Held aus der Antike handelt.
Etwas schleierhaft und der Hauptgrund dafür, dass ich mich nicht vollständig mit seinem Charakter anfreunden konnte, ist die sehr ausgeprägte Leidenschaft zu seiner Miss Acacia.
Seite 28, Zeile 22:
"Ihre Brüste sind zwei kleine Baisers, so wohlgeformt, dass es unhöflich wäre, sie nicht auf der Stelle zu vernaschen."
Das ist an sich ganz süß beschrieben aber in meiner Vorstellung wollte es sich einfach nicht mit einem 10-Jährigen in Verbindung bringen lassen. Ein weiterer Kritikpunkt wäre an dieser Stelle, die Szene mit Jack the Ripper. Das war für meinen Geschmack überflüssig und hat absolut nicht in die Geschichte reingepasst.
Positiv fand jedoch, die erneute Begegnung mit Georges Méliès. Diesen habe ich nämlich erstmals in dem Buch "Die Entdeckung des Hugo Cabret" kennengelernt. Das muss wirklich ein toller Mann gewesen sein.



1 Kommentar:

  1. Huhuu! Weißt du noch? Du, ich, Buch getauscht? ;)

    Ich dachte, ich schaue mal wieder bei dir vorbei. :-)

    Schöne Rezension! "Die Mechanik des Herzens" möchte ich auch noch lesen. Und dass es da eine Anspielung auf den berühmten Filmemacher gibt, finde ich toll. Von Hugo war ich ja absolut verzaubert. ;)

    Liebe Grüße!
    Buchheldin

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