Donnerstag, 28. Februar 2013

Feuchtgebiete von Charlotte Roche

Autor: Charlotte Roche 
Titel: Feuchtgebiete 
Verlag: Dumont
 Format: Broschiert
 Seitenzahl: 220
Genre: Roman
Preis: 14,90
 ISBN: 978-3-8321-8057-7
Erschienen: Februar 2008


Haupt-Figuren: Helen Memel 

Zeit/Ort: Gegenwart/Maria Hilf-Krankenhaus
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"Ich halte sehr viel von der Altenpflege im Kreise der Familie."

  
"Nach einer missglückten Intimrausur liegt die 18-jährige Helen auf der Inneren Abteilung von Maria Hilf. Dort widmet sie sich jenen Bereichen ihres Körpers die gewöhnlich als unmädchenhaft gelten. "Feuchtgebiete" erzählt die wunderbar wilde Geschichte einer ebenso genusssüchtigen wie verletzlichen Heldin."

Wegen einer entzündeten Analfissur, die nun operiert werden muss, liegt die 18-jährige Helena Memel im Maria Hilf-Krankenhaus. Da ihr dort sichtlich langweilig ist, beschäfigt sie sich am liebsten mit ihrer Avocadosammlung und vor allem aber auch mit ihrem Körper. Dabei denkt sie über so manche Geschichten und Erlebnisse aus ihrem Leben nach und berichtet davon. Angefangen von ihren Hämorrhoiden, welche sie als Blumenkohl bezeichnet, bis hin zu Themen wie ihrer Intimhygiene oder diversen Körperöffnungen und –säften.
Abgesehen davon, möchte sie ihren Krankenhausaufenthalt nutzen, um ihre getrennt lebenden Eltern wieder zu vereinen. Doch wie soll sie das anstellen? Sie soll ja schon bald entlassen werden. Für Helen gibt es nur eine Lösung! Sie muss alle Schmerzen in Kauf nehmen und ihre frische Operationswunde erneut zum bluten bringen. Ob ihr Plan gelingt? Wer weiß...

 
Das Buch ist ein "Skandal", "ekelerregend", "abartig", "provokant" und "schockierend"!!
Naja, mal ehrlich: So schlimm würde ich das nun wirklich nicht sehen! Die Protagonistin erläutert uns in der Tat sehr offen, unverblümt und mit reichlich Fäkalwörtern bestückt, so manch merkwürdiges Detail aus ihrem Leben.
Manch einer wird sich eventuell schnell ekeln oder an seine Grenzen gerdrängt fühlen. Man darf den Inhalt nicht immer wörtlich nehmen oder sich bildlich vor Augen führen! Da meine Ekelgrenze, allein durch meinen Beruf, sehr niedrig angesiedelt ist, blieb der Würgereiz bei mir aus. Ich musste das Buch weder vorzeitig zuklappen, noch zur Seite legen. Meine Grenzen sind hier noch lange nicht erreicht! ;-P Dennoch interresiert es mich natürlich nicht im Mindesten, wenn die Protagonistin berichtet, dass sie am liebsten Pizza mit fünf verschiedenen Spermasorten probieren möchte oder wenn sie von ihrer klaffenden Fleischwunde kostet.
Insgesamt ist Helen in ihrer Denkweise sehr einfältig bzw. einfach gestrickt. Mal ehrlich, wenn sie sich Sex mit ihrem Vater vorstellen kann, dann muss irgendetwas in ihrem Kopf defekt sein!
Leider kommen rothaarige Frauen in "Feuchtgebiete" eher schlecht weg. Aber was soll's? Auch über diesen Teil konnte ich einfach nur den Kopf schütteln und schmunzeln. Wie bereits erwähnt, darf man hier nicht alles auf die Goldwaage legen.
Wer Erotik oder Aufklärung sucht/erwartet, der ist leider auf dem Holzweg. Das Buch ist einfach nur ein Zeitvertertreib der etwas anderen Art, bei dem man keine hohen Erwartungen haben sollte. Ein Bestseller ist es in meinen Augen nicht und nochmal lesen müsste ich es auch nicht. Dennoch reicht es für ganze drei Nüsse!


 

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